Entdecke die Kilchoman Whiskybrennerei. Herstellung und Besonderheiten kurz erklärt
Die schottische Insel Islay ist unter Whisky-Fans berühmt für ihre rauchigen Tropfen und traditionsreiche Brennereien. Doch eine Destillerie sticht hervor, weil sie trotz ihrer noch jungen Geschichte ihre eigenen Wege geht und sich mit Hingabe alten Handwerken widmet: Die Kilchoman Distillery. Du möchtest mehr darüber erfahren, was Kilchoman so besonders macht, wie ihr Whisky hergestellt wird und warum gerade Du die Whiskys dieser Brennerei auf dem Radar haben solltest? Dann bist du hier genau richtig.
Was macht Kilchoman einzigartig?
Kilchoman wurde 2005 als erste neue Brennerei auf Islay seit mehr als 120 Jahren gegründet. Anders als viele große Whiskyproduzenten verfolgt Kilchoman einen kompromisslos handwerklichen Ansatz. Von Anfang an wollten sie wieder die komplette Produktionskette auf der Insel halten und maximal transparent sein.
Stell dir vor, du bekommst nicht nur einen echten Islay-Whisky, sondern auch einen, der fast vom Feld bis ins Glas an nur einem Ort entsteht. Das bedeutet, dass in Kilchoman ein großer Teil der verwendeten Gerste auf den hauseigenen Farmen angebaut und sogar selbst gemälzt wird. Das gibt es kaum noch bei anderen Brennereien!
Ein weiteres Markenzeichen ist der ausgeprägte, durchaus kräftige Torfrauch, der dich bei den klassischen Kilchoman-Abfüllungen sofort begrüßt. Aber auch die elegante, fruchtige Seite findest du ständig wieder. Die Whiskys sind meist jüngeren Alters, aber das tut dem Aroma keinen Abbruch.
Von der Gerste ins Glas der Herstellungsprozess bei Kilchoman
Wie läuft die Whiskyherstellung in dieser einzigartigen Farmbrennerei eigentlich ab? Lass uns die zentralen Schritte gemeinsam anschauen:
1. Eigene Gerste und traditionelle Mälzböden
Etwa ein Viertel der gesamten Gerste wächst direkt auf den Feldern rund um die Brennerei. Nur so lässt sich die Qualität von Anfang bis Ende genau kontrollieren. Nach der Ernte wird die Gerste auf den traditionellen Mälzböden ausgebreitet, per Hand gewendet und anschließend über Torffeuer getrocknet. Das ist sehr zeitaufwändig, sorgt aber für das charakteristische Aroma.
Kilchoman ist übrigens eine der wenigen Brennereien, die noch einen Teil ihrer Produktion auf diese klassische Art und Weise selbst mälzen!
2. Maische, Gärung und Pot Stills
Nach dem Mälzen wird die Gerste grob gemahlen und mit heißem Wasser vermischt, damit der Zucker ausgelöst wird. Das so entstandene Zuckerwasser, die sogenannte „Würze“, landet in Gärbottichen (Washbacks) aus Edelstahl. Später wird sie mit Hefe vergoren und verwandelt sich nach etwa 70 Stunden in eine Art getreidiges Bier.
Anschließend wandert der Alkohol in die kupfernen Brennblasen („Pot Stills“). Kilchoman nutzt relativ kleine Stills, was für eher kräftige und aromatische Destillate sorgt. Die Brennmeister achten genau darauf, welchen „Cut“ sie abtrennen, und gewinnen so das Herzstück mit all seinen gewünschten Aromen.
3. Fassreifung und das Spiel mit Aromen
Die Reifung ist ein Kapitel für sich! Rund 90 Prozent der Kilchoman-Whiskys reifen in ehemaligen Bourbonfässern aus amerikanischer Weißeiche, die zuvor Jim Beam, Buffalo Trace oder Jack Daniels beherbergten. Die anderen Fässer waren meist vorher Sherryfässer aus Spanien. Das bringt süße, fruchtige und würzige Noten ins Destillat.
Die besondere Küstenlage der Lagerhäuser auf Islay sorgt übrigens dafür, dass Salz, Seeluft und wechselhaftes Wetter Einfluss auf die Fässer nehmen. Viele Fans schwören, dass sie einen Hauch maritime Frische im Glas schmecken!
4. Abfüllung oft ungefiltert und ohne Farbstoff
Wenn du einen Kilchoman-Whisky kaufst, kannst du fast immer sicher sein, dass er ungefärbt und meist ohne Kühlfiltration abgefüllt wurde. Das bewahrt die ursprüngliche Qualität und sorgt für puren Geschmack.
Auch bezüglich des Alkoholgehalts bleibt Kilchoman mutig und bringt viele Abfüllungen mit erhöhter Trinkstärke („Cask Strength“ oder 50% vol. und mehr) auf den Markt. Ein echtes Erlebnis!