Rye Whisky – Alles, was du wissen musst
Rye Whisky, oder Roggenwhisky, hat sich über die Jahre einen festen Platz in den Regalen von Whisky-Enthusiasten und -Einsteigern erarbeitet. Doch was macht diesen Whisky so besonders? Von seiner Geschichte über die Herstellung bis hin zu bekannten Marken und internationalen Variationen liefern wir dir hier einen umfassenden Überblick.
Hast du dich je gefragt, warum vor allem die USA für ihren Rye Whisky so bekannt sind? Oder wie sich der Stil von Rye Whisky aus verschiedenen Ländern unterscheidet? Genau das erklären wir dir hier.
Was ist Rye Whisky?
Rye Whisky zeichnet sich, wie der Name schon verrät, vor allem durch einen hohen Roggenanteil in der Maische aus – mindestens 51 Prozent in den USA. Im Vergleich zu anderen Whisky-Sorten hat Rye Whisky meist einen würzigen, kräftigen Charakter mit Aromen, die an Pfeffer, Gewürze und Kräuter erinnern. Diese besonderen Geschmacksnoten verdankt er dem Roggen, der im Herstellungsprozess eine zentrale Rolle spielt. Rye Whisky eignet sich perfekt zum puren Genuss, ist aber auch aufgrund seines starken Charakters fest in der Cocktailgeschichte verankert, zum Beispiel im weltbekannten Manhatten Cocktail.
Die Geschichte von Rye Whisky
Die Geschichte des Rye Whiskys ist eng mit der Besiedlung Nordamerikas verknüpft. Im 18. Jahrhundert brachten europäische Einwanderer, insbesondere aus Schottland, Irland und Deutschland, ihre Destillationskünste in die Neue Welt. Während Gerste in Europa häufig genutzt wurde, war Roggen in Amerika aufgrund des Klimas einfacher anzubauen. Bald wurde Rye Whisky vor allem in Pennsylvania und Maryland, den damaligen Zentren der Whiskyproduktion, populär.
Im Laufe des 19. und frühen 20. Jahrhunderts erlebte Rye Whisky eine Blütezeit, bevor er durch die Prohibition (1920–1933) in den USA einen drastischen Einbruch erlitt. Viele Destillerien mussten schließen, und Bourbon Whisky begann, Rye Whisky als Amerikas Favorit zu verdrängen. Aber die jüngste Craft-Bewegung sowie ein wachsendes Interesse an authentischen Whisky-Sorten haben Rye Whisky zu neuer Popularität verholfen.
Herstellung von Rye Whisky
Die Herstellung von Rye Whisky unterscheidet sich technisch nicht gravierend von anderen Whiskytypen – doch es sind die Zutaten und Details, die den Unterschied machen. In den USA erfolgt die Herstellung von Rye Whisky ähnlich der des Bourbon Whisky, mit dem wichtigen Unterschied, dass Roggen das Hauptgetreide in der Mashbill ist.
Die Maische
Wie eingangs erwähnt, besteht Rye Whisky in den USA mindestens zu 51 Prozent aus Roggen, während der Rest häufig aus Mais, Gerste oder auch Weizen besteht. Dieser hohe Roggenanteil verleiht dem Whisky seinen unverkennbaren würzigen Charakter.
Gärung und Destillation
Die Maische wird mit Hefe versetzt, um den Zucker in Alkohol umzuwandeln. Danach erfolgt die Destillation, häufig in Kupferbrennblasen, um Reinheit und Geschmack zu maximieren. Je nach Region und Stil kann die Destillation in einem oder mehreren Durchgängen erfolgen.
Reifung
Rye Whisky wird in sogenannten neuen, angekohlten Eichenfässern gelagert. Diese Fässer verleihen dem Whisky seine charakteristische Farbe sowie zusätzliche Aromen, wie Vanille, Karamell oder Holz. Gesetzlich müssen Rye Whiskys in den USA mindestens zwei Jahre reifen, doch viele Hersteller lassen ihre Whiskys deutlich länger im Fass, um komplexere Geschmacksprofile zu entwickeln.