Warum die Balvenie Whiskybrennerei so besonders ist
Balvenie zählt nicht nur zu den traditionsreichsten Destillerien in Schottland, sondern hat es wie kaum eine andere geschafft, authentisches Handwerk und Innovation perfekt miteinander zu verbinden. Wenn du dich mit Scotch-Whisky beschäftigst (oder einfach auf der Suche nach einer neuen Erfahrung bist), lohnt sich ein genauerer Blick auf Balvenie – und darauf, was ihren Whisky so einzigartig macht.
Was macht Balvenie so besonders
Die Balvenie-Brennerei liegt im Herzen der Speyside-Region in Dufftown. Seit ihrer Gründung im Jahr 1892 durch William Grant steht die Brennerei für traditionelle Produktion und kompromisslose Qualität. Was Balvenie von anderen unterscheidet, ist die Liebe zum Detail und der Anspruch, möglichst viele Herstellungsschritte selbst umzusetzen. Genau das spürst und schmeckst du später im Glas.
Eigene Gerstenfelder
Während viele Brennereien ihre Gerste von großen Zulieferern beziehen, baut Balvenie einen Teil eigenhändig auf eigenen Feldern an. Das sorgt für gleichbleibende Qualität und ermöglicht Experimente mit verschiedenen Gerstensorten. Als Whisky-Liebhaber bekommst du so ein Produkt, das wirklich vor Ort entsteht.
Traditionelle Darre und eigene Mälzerei
Ein echtes Highlight ist die eigene Mälzerei. Wenige Brennereien in Schottland trocknen und wenden die keimende Gerste noch selbst, wei das aufwendig und teuer ist. Bei Balvenie aber gehört das zum Markenkern. Du findest hier eine klassische Darre, in der das Malz über Torfrauch getrocknet wird. Die Mitarbeiter wenden den Malz mit Schaufeln, wie vor 100 Jahren.
Kupferschmied und hauseigene Fassmacher
Balvenie beschäftigt nicht nur einen eigenen Schmied, der sich um die Kupferbrennblasen kümmert (die sog. Stills), sondern auch ein eigenes Küferei-Team. Die Holzfässer, in denen der Spirit reift, werden regelmäßig repariert, gepflegt und teils sogar neu gebaut. Dadurch hat Balvenie maximale Kontrolle über das Aroma und die Reifung des Whiskys.
Lagerung und Fassmanagement
Die Fässer, in denen der Balvenie reift, machen geschmacklich einen großen Unterschied. Es werden amerikanische Eichenfässer, europäische Sherryfässer und besondere Cask Finishs eingesetzt. Der “Master of Malt” David C. Stewart ist für die Auswahl und Kombination der Fässer verantwortlich und gilt als Koryphäe in Sachen Fassmanagement.
Die Herstellung von Balvenie Whisky
Whisky-Herstellung ist ein Prozess, bei dem jedes Detail zählt. Balvenie bleibt vielen alten Methoden treu und zeigt dir damit, dass Handwerk noch immer den Unterschied macht.
Mälzen und Maischen
Nach der Ernte wird die Gerste gemälzt und getrocknet. Die gemälzte Gerste wird anschließend geschrotet, mit Wasser vermischt und „gemaischt“. Das bedeutet, dass die darin enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt wird.
Gärung und Destillation
Mit Hilfe von Hefe fermentiert der Zucker zu Alkohol. Die entstandene „wash“ wird in traditionellen kupfernen Pot Stills in zwei Durchläufen destilliert. Dadurch entsteht ein reiner, charaktervoller Alkohol, der die Grundlage für den Whisky bildet.
Reifung
Der frische Spirit wird in Holzfässer gefüllt und dort meist über viele Jahre gelagert. Balvenie ist bekannt für innovative Fassreifungen, zum Beispiel durch das sogenannte „DoubleWood“-Verfahren, bei dem der Whisky in zwei Fassarten reift.
Abfüllung
Nach der Lagerung wird der Whisky meist ohne künstliche Zusätze abgefüllt. Jede Flasche Balvenie erzählt eine Geschichte von Zeit, Geduld und echter Handwerkskunst.